Strecke: 34,1 km
Dauer: ca. 2,19 h
Schwierigkeitsgrad:
Wer diese Route unter die Räder nimmt, darf den Abstecher an den Dollart nicht verpassen. Der Meeresbusen vor der Emsmündung ist nicht nur landschaftlich
und biologisch ein faszinierendes Fleckchen Erde. Auch
die Geschichte und das Gesicht des Rheiderlandes sind
durch den Dollart maßgeblich geprägt worden. Die
Quellenlage zur Entstehung ist dünn, doch Meereseinbrüche durch große Sturmfluten (ab dem 13. Jahrhundert) haben den Dollart wachsen lassen. Die größte
Ausdehnung erreichte die Bucht nach der Cosmas- und
Damianflut (1509). Viele Dörfer und Klöster gingen
damals unter oder mussten aufgegeben werden. Die
Katastrophe bot Stoff für viele Sagen und Märchen.
Die bekannteste von ihnen erzählt die Geschichte der
reichen Stadt Torum. Lasterhaftigkeit und Gottlosigkeit
der Einwohner sollen ihren Untergang besiegelt haben.
Torum wurde somit zum Rheiderländer Atlantis. Lange Zeit reichten die Fluten des Dollarts weit ins Land.
Der Ort Bunde war zwei Jahrhunderte lang sogar über
den Seeweg zu erreichen. Noch heute zeugt ein Schiff
im Wappen der Gemeinde von dieser Zeit. In einem
mühevollen Prozess gelang es den Menschen durch
Polderbauten, dem Meer einen Teil des Landes wieder
abzuringen. Der Dollart ist Teil des „Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer“ mit einer reichen Vielfalt
an Flora und Fauna. So fnden hier Zehntausende von
Zugvögeln einen Rast- und Schlafplatz.
Die Galerie-HolländerWindmühle in Jemgum mit
schönem Reetdach wurde
1740 erbaut. Das angrenzende Mühlencafé bietet
Radfahrern heute eine gute
Möglichkeit zur Stärkung
mit Tee und Milchprodukten. Der Wierde-Park in unmittelbarer Nachbarschaft
lädt danach zu einem
kurzen Spaziergang ein.
Text: Kai-Uwe Hanken