Perspektive Innenstadt

Die Stadt Weener hat sich für das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ beworben, um Pandemiefolgen abzufangen und darüber hinaus den Innenstadtbereich attraktiver zu gestalten.

Niedersachsen unterstützt die Städte und Gemeinden bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten. Das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ umfasst 117 Millionen Euro aus der EU-Aufbauhilfe REACT EU (Recovery Assistance for Cohesion and the Territories of Europe) im Rahmen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und soll Kommunen dabei unterstützen, ihre Innenstädte mit auf die Situation vor Ort zugeschnittenen Konzepten zukunftssicher aufzustellen.

Insgesamt steht der Stadt Weener (Ems) ein Förderbudget von 355.000 € zur Verfügung. Die Höhe des Budgets richtet sich nach der Einwohnerzahl, außerdem ist eine Co-Finanzierung von 10 Prozent notwendig.

Attraktivitätssteigerung des Stadtgartens Marktstraße

Durch die Corona-Pandemie war das öffentliche Leben zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen. Die Nachwirkungen sind immer noch deutlich zu spüren. In den Jahren 2020 und 2021 sind alle jährlich wiederkehrenden städtischen Feste (Johannimarkt im April; Michaelismarkt mit Mittelalter-, Bauern- und Handwerkermarkt im September) aufgrund geltender Verordnungen bzw. infolge der hohen behördlichen Auflagen abgesagt worden.

Städtepartnerschaftliche Treffen, ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Stadt Weener (Ems), konnten nicht durchgeführt werden. Durch vermehrte Absagen ging das Veranstaltungswesen innerhalb der Stadt Weener (Ems) gen Null. Es waren lange entbehrliche Zeiten, die die Bevölkerung verändert hat. Die Bürgerinnen und Bürger sehnen sich nach Abwechslung und Normalität. Während der Pandemie war die Bewegung in der Natur für Viele zur einzigen Abwechslung geworden. Dieses war auch im städtischen Bereich deutlich zu spüren. Ein Ausflug ins Grüne war für die Menschen ein Highlight in der Tristesse der Pandemie. Die Nachfrage ist gleich hoch geblieben, die Bedeutung der städtischen Parkanlagen für die Bürger hat deutlich zugenommen. Bedauerlicherweise hat die Stadt Weener (Ems) keine Flächen im Angebot, die tatsächlich ein Aufenthaltserlebnis bieten und der aktiven Freizeitgestaltung dienen. Es besteht ein hoher Aufholbedarf im Bereich der Grünflächen und -anlagen.

Der Stadtgarten an der Marktstraße, einst zentraler Punkt, ist zwischenzeitlich nicht mehr ansehnlich und verdient die Bezeichnung Stadtgarten nicht mehr. Vielmehr ist es ein innerstädtischer Bereich, einst als Park angelegt, der gänzlich neu hergestellt werden muss. Wegeführung, Aufenthaltszonen usw. werden neu angelegt und den heutigen Bedarfen angepasst. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten vorhandene Pflasterungen wiederverwendet werden. Der Bereich soll neu konzipiert und strukturiert werden, wobei die Planung geschichtliche Aspekte einbeziehen soll. Insbesondere die Einbindung der Darstellung von spannenden Informationen zur höheren Aufenthaltsqualität spielt eine große Rolle. Hier soll der Aspekt der Umweltbildungsvermittlung in Kombination mit Schauwerten eingearbeitet werden.

Der Stadtgarten verfügt über eine lange Geschichte. Es gibt einige alte Bäume, die es unbedingt zu erhalten gilt, da die Herkunft auf die ehemaligen Hesse-Baumschulen, lange Zeit ein Aushängeschild der Stadt, zurückzuführen sind. („Die Hermann A. Hesse-Baumschulen hatten sich bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung 1879 zu einer der bedeutendsten Baumschulen Deutschlands entwickelt. Die im heutigen Hessepark angesiedelten Pflanzen-Produktionsflächen bildeten zusammen mit den Verwaltungsgebäuden das Herzstück der Baumschule. Sie machten aber auch nur einen kleinen Teil der insgesamt über 200 ha umfassenden Baumschulflächen aus. Durch herausragende Zucht- und Kultivierungserfolge des Firmengründers sowie der enormen Gehölzartenvielfalt erreichte der Betrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts Weltruhm.“ – Textauszug: Quelle: www.naturerlebnis-ostfriesland.de) Der alte Baumbestand ist in die erforderliche vollständige Erneuerung des Stadtparks zu integrieren. Der vorhandene „Tümpel“ soll in einen Teich mit umliegenden Böschungsbereich umgewandelt werden, an dem der Besucher gerne einige Zeit verbringt und sich ausruhen kann. Der Stadtpark an der Marktstraße soll zu einem Aufenthaltsort werden, der den Namen „Park“ wieder zu Recht trägt. Die Besucher sollen sich daran erfreuen um dadurch nach den entbehrungsvollen Jahren wieder „in der Natur auftanken“ zu können.

Schaffung eines Rundweges mit Informations- und Gesundheitsangeboten

Es entsteht ein Rundweg, der nicht nur informativ ist, sondern durch die Aufwertung mit Ruhezonen und 6 - 8 Outdoor-Gesundheitsangeboten auch noch ein Fitnessprogramm bietet. Dem „Spaziergänger“ öffnen sich neue Möglichkeiten. Ziel ist, die Folgen der Corona Pandemie abzufedern – viele Bürger insbesondere Kinder und Jugendliche haben die Lust an der Bewegung verloren.

Das in sich geschlossene System mit aufeinander aufbauender Wegweisung umfasst verschiedene Sehenswürdigkeiten und Orte von allgemeinem Interesse, die zu Fuß erreichbar sind. Informationsschwerpunkte werden gesondert ausgearbeitet. Der Rundweg mit Leitsystem wird nach gestalterischen und funktionalen Kriterien ausgewählt. Gestalterisch fügt es sich in das Stadtbild und die Möblierungsstandards für den öffentlichen Raum ein und wird ein wichtiger Imageträger für die Stadt.

Attraktivitätssteigerung des Stadtparks Burgstraße

Der Stadtpark an der Burgstraße ist zentral gelegen und in der Nähe des Rathauses. Der Stadtgarten wird zeitgemäß zu gestaltet, eine Vielzahl von Maßnahmen sind erforderlich. Neuanpflanzungen stellen sich den klimatischen Veränderungen. Das im Stadtpark befindliche Kleingewässer wird vollständig überarbeitet, ebenso die Wegeführung und Beleuchtung.

Verschieden Zonen mit Sitzplätzen werten den Park optisch auf. Vorhandene Sitzgelegenheiten werden erneuert. Der Spielplatz wird erweitert und um neue zeitgemäße Geräte ergänzt. Die angrenzende Wiese wird zu einem Mehrgenerationentreff umgestaltet. Es wird ein neuer innerstädtischer Wohlfühlort geschaffen.

Kontakt

Trinette Hoffbuhr

Kerstin Beier