Attraktivitätssteigerung des Stadtgartens Marktstraße
Durch die Corona-Pandemie war das öffentliche Leben zwischenzeitlich zum Erliegen gekommen. Die Nachwirkungen sind immer noch deutlich zu spüren. In den Jahren 2020 und 2021 sind alle jährlich wiederkehrenden städtischen Feste (Johannimarkt im April; Michaelismarkt mit Mittelalter-, Bauern- und Handwerkermarkt im September) aufgrund geltender Verordnungen bzw. infolge der hohen behördlichen Auflagen abgesagt worden.
Städtepartnerschaftliche Treffen, ein fester Bestandteil im kulturellen Leben der Stadt Weener (Ems), konnten nicht durchgeführt werden. Durch vermehrte Absagen ging das Veranstaltungswesen innerhalb der Stadt Weener (Ems) gen Null. Es waren lange entbehrliche Zeiten, die die Bevölkerung verändert hat. Die Bürgerinnen und Bürger sehnen sich nach Abwechslung und Normalität. Während der Pandemie war die Bewegung in der Natur für Viele zur einzigen Abwechslung geworden. Dieses war auch im städtischen Bereich deutlich zu spüren. Ein Ausflug ins Grüne war für die Menschen ein Highlight in der Tristesse der Pandemie. Die Nachfrage ist gleich hoch geblieben, die Bedeutung der städtischen Parkanlagen für die Bürger hat deutlich zugenommen. Bedauerlicherweise hat die Stadt Weener (Ems) keine Flächen im Angebot, die tatsächlich ein Aufenthaltserlebnis bieten und der aktiven Freizeitgestaltung dienen. Es besteht ein hoher Aufholbedarf im Bereich der Grünflächen und -anlagen.
Der Stadtgarten an der Marktstraße, einst zentraler Punkt, ist zwischenzeitlich nicht mehr ansehnlich und verdient die Bezeichnung Stadtgarten nicht mehr. Vielmehr ist es ein innerstädtischer Bereich, einst als Park angelegt, der gänzlich neu hergestellt werden muss. Wegeführung, Aufenthaltszonen usw. werden neu angelegt und den heutigen Bedarfen angepasst. Aus Gründen der Nachhaltigkeit sollten vorhandene Pflasterungen wiederverwendet werden. Der Bereich soll neu konzipiert und strukturiert werden, wobei die Planung geschichtliche Aspekte einbeziehen soll. Insbesondere die Einbindung der Darstellung von spannenden Informationen zur höheren Aufenthaltsqualität spielt eine große Rolle. Hier soll der Aspekt der Umweltbildungsvermittlung in Kombination mit Schauwerten eingearbeitet werden.
Der Stadtgarten verfügt über eine lange Geschichte. Es gibt einige alte Bäume, die es unbedingt zu erhalten gilt, da die Herkunft auf die ehemaligen Hesse-Baumschulen, lange Zeit ein Aushängeschild der Stadt, zurückzuführen sind. („Die Hermann A. Hesse-Baumschulen hatten sich bereits wenige Jahre nach ihrer Gründung 1879 zu einer der bedeutendsten Baumschulen Deutschlands entwickelt. Die im heutigen Hessepark angesiedelten Pflanzen-Produktionsflächen bildeten zusammen mit den Verwaltungsgebäuden das Herzstück der Baumschule. Sie machten aber auch nur einen kleinen Teil der insgesamt über 200 ha umfassenden Baumschulflächen aus. Durch herausragende Zucht- und Kultivierungserfolge des Firmengründers sowie der enormen Gehölzartenvielfalt erreichte der Betrieb zu Beginn des 20. Jahrhunderts Weltruhm.“ – Textauszug: Quelle: www.naturerlebnis-ostfriesland.de) Der alte Baumbestand ist in die erforderliche vollständige Erneuerung des Stadtparks zu integrieren. Der vorhandene „Tümpel“ soll in einen Teich mit umliegenden Böschungsbereich umgewandelt werden, an dem der Besucher gerne einige Zeit verbringt und sich ausruhen kann. Der Stadtpark an der Marktstraße soll zu einem Aufenthaltsort werden, der den Namen „Park“ wieder zu Recht trägt. Die Besucher sollen sich daran erfreuen um dadurch nach den entbehrungsvollen Jahren wieder „in der Natur auftanken“ zu können.