Das alte Pumpwerk stammte aus dem Jahr 1982, eine Sanierung war aufgrund von starker Korrosion nicht mehr möglich. Zwei neue sogenannte Drehkolbenpumpen wurden „trocken“ in einer Garage installiert. Sie ersetzen die alten Tauchmotorpumpen, die im Kanalschacht selbst eingesetzt waren und bei Störungen, sowie im Fall von Reparatur- oder Wartungsarbeiten nur schwer und mit großem Aufwand zu erreichen waren. Die neuen Pumpen können nun sicher in der Fertiggarage inspiziert und bedient werden. Eine Fernsteuerung ermöglicht die genaue Regelung der Anlage vom Klärwerk aus.
Der alte Pumpenschacht wurde ebenfalls runderneuert, und zwar im sogenannten Schacht-in-Schacht-Verfahren. Dabei wurde ein neuer Schacht aus unempfindlichem Kunststoff in den bisherigen, bereits korrodierten, Betonschacht eingesetzt. Außerdem kann die Pumpstation im Fall eines Stromausfalls mithilfe eines externen Notstrom-Aggregats weiter betrieben werden.
Nach sechs Monaten Bauzeit konnte die Pumpstation nun in Betrieb genommen werden. „Von der Technik und den verarbeiteten Materialien her sind wir nun auf dem neuesten Stand“, betont der Planer Matthias Krein. Weitere Projekte sind bereits in Planung.
Aber auch wenn die Pumpen neu und leistungsstark sind, kommen sie gegen den „Alptraum“ aller Klärwerksbeschäftigten nicht an: Feuchttücher. Herkömmliche Feuchttücher lösen sich nicht auf, sondern bilden teils meterlange Zöpfe. „Sechs- bis siebenmal in der Woche müssen wir einen solchen Zopf aus den Abwasserpumpen ziehen“, so Walderstein. Die Verstopfungen führen zu Störungen, höherem Energieverbrauch, höherem Verschleiß und damit natürlich auch zu höheren Kosten.
Es gibt aber eine verträgliche Alternative: wasserlösliche und abbaubare Feuchttücher, die sich auch tatsächlich zersetzen. „Es wäre schön, wenn mehr Bürgerinnen und Bürger darauf ein Auge haben“, wünscht sich Walderstein.