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Leuchtturmprojekt geplant: Dorfgemeinschaftshaus soll in Kirchborgum entstehen

Die ev.-ref. Kirchengemeinde Kirchborgum, die ev.-ref. Kirchengemeinde Weener, die ev.-ref. Landeskirche, der Dorfverein „Wi an`t Diek“ und die Stadt Weener (Ems) wollen gemeinsam ein Dorfgemeinschaftshaus in Kirchborgum bauen. Dafür steht in der Sitzung des Rates der Stadt am 14. Dezember ein sogenannter „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung, auf der Tagesordnung. „Wir sind froh, dass wir diese große Aufgabe gemeinsam angehen können. Gemeinsam kriegen wir das hin“, sagt dazu Weeners Bürgermeister Heiko Abbas. Er hofft auf eine breite Zustimmung zur Absichtserklärung in der Ratssitzung. Die anderen Vertragspartner, die Kirchengemeinde, die Landeskirche und der Dorfverein haben der Absichtserklärung bereits zugestimmt.

Inhalt ist vor allem, dass ein Dorfgemeinschaftshaus für die Summe von 480.000 Euro im Bereich Langeriepe errichtet werden soll. Dabei sollen 250.000 Euro als Fördermittel über die neue LEADER-Region „Ostfriesland an der Ems“ eingeworben werden. Die übrigen 230.000 Euro sollen sich die beiden Bau-Partner der Kirchengemeinde und die Stadt gleichwertig aufteilen. Damit das Haus wirklich gebaut werden kann, müssen aber noch einige Hürden genommen werden. Zum einen muss der LEADER-Antrag erfolgreich eingebracht worden, zum anderen der finale Standort festgelegt werden. Außerdem müssen sich alle Partner auf einen Investitions- und Nutzungsvertrag einigen. „Dieser Vertrag wird natürlich bei allen Partnern noch einmal beschlossen werden müssen“, erklärt Bürgermeister Abbas. Die Absichtserklärung ist der erste gemeinsame Schritt dazu.

Der Dorfverein „Wi an`t Diek“ setzt sich seit langem für eine Lösung ein. Dafür hat er eine Projektgruppe gegründet, die eng mit der Kirchengemeinde und der Stadt Weener an diesem „Leuchtturmprojekt“ arbeitet. „Wir würden uns wünschen, dass viele diese Chance für ein gutes Miteinander der Beteiligten erkennen und unterstützen. Das ist eine gute Lösung für unser Dorf und viele andere, um das Leben hier attraktiv zu gestalten und die Gemeinschaft zu beleben. Das Projekt kann ein richtiger Ort der Begegnung werden“, sagt die Vereinsvorsitzende Elke Freesemann.

Bei den Fraktionen des Rates der Stadt Weener (Ems) trifft der vorgeschlagene Weg ebenfalls auf breite Zustimmung. „Ein Dorfgemeinschaftshaus wie dieses in Kirchborgum ist und bleibt ein finanzieller Kraftakt, gerade in der aktuellen Haushaltslage der Stadt. Wir haben nun aber einen starken Partner an der Seite. So können wir das stemmen“, meint SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Geuken. Die Vorsitzende der CDU-Fraktion, Hildegard Hinderks, betont: „Der Rat hat der Dorfgemeinschaft versprochen, dass wir alles tun werden, um trotz der schweren Lage ein neues Zuhause für das große Engagement im Ort zu bauen. Dieses Versprechen hält der Rat der Stadt Weener jetzt auch ein – gut so!“

Auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Hannes Mörtel stimmt den Planungen zu: „Nicht nur die Investitionskosten können wir mit dieser Zusammenarbeit halbieren, auch die langfristigen Kosten lassen sich so in den Griff kriegen. Darum kann man das nur begrüßen.“ Ähnlich sieht das auch Jens Scheffer von der UWG: „Eine kreative und moderne Lösung ist dieser Versuch, mit der Landeskirche ein Dorfgemeinschaftshaus zu errichten. Vielleicht ist das sogar ein Vorbild für andere Kommunen und Gemeinden.“