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Kompromiss zu den Jugendzentren gefunden

„Wir haben eine gemeinsame Lösung erarbeitet, die von allen mitgetragen wird“, sagen die Leiter der beiden Jugendzentren Martina Dannen (Tichelwarf) und Kim Kanschat (Weener) sowie die Leiterin der Stadtjugendpflege Angelika Janssen-Harms und Bürgermeister Heiko Abbas. Gemeint ist damit die seit zwei Wochen andauernde, sehr emotionale Debatte um eine Winterschließzeit des JUZ Tichelwarf. Für vier Monate sollte die Einrichtung nach dem einstimmigen Votum des Verwaltungsausschuss schließen, um in der aktuellen Lage Energie zu sparen. Dagegen waren vor allem die Jugendlichen in Tichelwarf Sturm gelaufen. „Dieser Plan ist nun vom Tisch“, erklärt Bürgermeister Heiko Abbas. Stattdessen haben sich die Jugendlichen, die JUZ-Leitungen und die Verwaltung darauf geeinigt, die Schließzeiten zu teilen. Im November und Dezember soll das JUZ Weener nach Tichelwarf ausweichen und im Anschluss für zwei Monate bis zum 1. März 2023 die Jugendarbeit in Weener stattfinden. Danach sollen beiden Jugendzentren wieder ihren vollen Betrieb aufnehmen.

Haben gemeinsam mit den Jugendlichen einen Kompromiss für die Schließzeiten der Jugendzentren in Weener und Tichelwarf erarbeitet (von links): Bürgermeister Heiko Abbas, Leiterin Stadtjugendpflege Angelika Janssen-Harms, JUZ-Leiterin Tichelwarf Martina Dannen und JUZ-Leiter Weener, Kim Kanschat.

„Die Festlegung der Schließung nur auf Tichelwarf ist anhand des Spareffekts bei der Energie nachvollziehbar“, erklärt Bürgermeister Abbas. „Allerdings haben wir nicht die Wichtigkeit der Einrichtung für die betroffenen Jugendlichen berücksichtigt.“ Dies habe dann auch zu der starken Reaktion vor Ort geführt. „Vor allem die Sorge, dass das JUZ Tichelwarf nach dieser Winterschließzeit nie wieder aufmacht, war groß.“ Diese Sorge sei den Jugendlichen nun hoffentlich genommen, so Abbas weiter, der noch einmal das Gespräch mit Ihnen gesucht hatte. „Ich habe versichert, dass das Jugendzentrum Tichelwarf wie auch das Jugendzentrum Weener nicht dauerhaft geschlossen werden.“ Als dies im Gespräch klar gewesen sei, habe man konstruktiv über die kommenden Monate diskutiert. „Wir wollen die Zeit im Januar und Februar dann auch nutzen, um das Gebäude auf Vordermann zu bringen. Dafür hatten sich bei der großen Gesprächsrunde am vergangenen Mittwoch ja bereits einige Freiwillige gemeldet“, ergänzt JUZ-Leiterin Martina Dannen. Damit könne man das Gebäude für die Zukunft sparsamer machen.

Für das JUZ Weener sagt Leiter Kim Kanschat: „Wir werden uns nun natürlich in den kommenden beiden Monaten einschränken müssen. Aber die Gespräche haben gezeigt, dass wir auf keinen Fall die beiden Standorte gegeneinander aufrechnen dürfen. Weener und Tichelwarf haben ihre Berechtigung und nur gemeinsam können wir das meistern.“ Er sei sich bewusst, dass nun auch die Nutzer im JUZ Wasserturm Einschränkungen hinnehmen müssen. „Wenn man beide Standorte gleichberechtigt behandelt, muss man so handeln“, betont Kanschat. Und Bürgermeister Abbas ergänzt: „Wir müssen ja trotzdem weiterhin Energie einsparen. Auch wenn der Effekt jetzt insgesamt etwas kleiner ausfällt, sind die Belastungen gerechter verteilt.“ Und darum ging es am Ende auch den Jugendlichen in Tichelwarf: Gerechtigkeit. „Man hat das schon klar wahrgenommen, dass sich die Nutzer vom JUZ Tichelwarf ungerecht behandelt fühlten“, sagt Abbas. Jetzt, so hofft er, gebe es eine gute Basis für die Kooperation beider Einrichtungen für die Zukunft.

Dies bestätigen in jedem Fall Dannen, Kanschat und Janssen-Harms. „Unsere Erkenntnis aus der Diskussion und aus dem Protest ist, dass wir viel enger zusammenarbeiten müssen. Das werden wir nun gemeinsam mit den Jugendlichen angehen. Wir wollen gemeinsame Angebote für alle entwickeln, so dass auch mehr Austausch stattfindet und die Jugendlichen am Ende nicht nur ein zweites Zuhause haben, sondern vielleicht zwei“, betonen die Jugendpfleger. Der Kompromissvorschlag soll in der kommenden Woche dem Verwaltungsausschuss vorgeschlagen werden. Bei einer Zustimmung kann der Plan dann umgesetzt werden.